Montenegro – ich konnte bis vor wenigen Tagen so gut wie nichts mit diesem Land in Verbindung bringen. Wir haben uns auch gar nicht darauf vorbereitet, da es für uns noch als Transit-Land in der Planung stand. Eigentlich wollten wir an einem Tag direkt durchfahren, einfach die Küstenstraße entlang. Von Kroatien nach Albanien.
Auf dem Campingplatz bei Dubrovnik meinen zwei neue Bekannte, Nico und Micha, jedoch zu uns, dass wir da schon durchfahren könnten. Kotor wäre aber definitiv sehenswert.
Wir machen uns also auf, verlassen Kroatien und passieren ohne Probleme die Grenze nach Montenegro. Zum ersten Mal bekommen wir einen Stempel in unseren neuen Reisepass gedrückt. Die grüne Versicherungskarte und der KFZ Schein werden geprüft und zack sind wir drin in Montenegro. Wir wissen eigentlich nur, dass wir nach Kotor fahren möchten, und dass man hier mit Euro bezahlen kann. Nach nur wenigen Kilometern in Montenegro erreichen wir die Bucht von Kotor. Die Fjord-ähnliche Landschaft macht sich auf und zeigt hohe Berge, die steil direkt in die Bucht mit glasklarem Wasser abfallen.

Die Inseln Gospa od Škrpjela und Sveti Đorđe liegen inmitten der Bucht und verschönern das Panorama. Während auf der natürlichen Insel Gospa od Škrpjela ein Benediktinerkloster seinen Sitz hat, ist die Insel Sveti Đorđe künstlich durch aufgeschüttete Felsen und mit Felsen beladener gesunkener Schiffe erschaffen worden. Dort wurde ebenfalls eine Kirche gebaut.

Man kann mit einer Fähre die Fahrt deutlich abkürzen, verpasst aber dadurch die Bucht zum großen Teil. Wir entscheiden uns für die lange Strecke und werden mit grandiosen Ausblicken belohnt. Nicht umsonst ist die Bucht von Kotor ein UNESCO Weltnatur- und Weltkulturerbe.
Durch Kotor selbst laufen wir nur kurz durch. Die deutschen Reisegruppen haben die Stadt fast für sich gewonnen. Ähnlich wie schon in Dubrovnik kann man sich hier um einige Jahrhunderte zurückversetzen, wenn man es schafft, die Souvenirshops, Restaurants und Menschenmassen auszublenden.





Kotor ist im Gegensatz zu Dubrovnik viel kleiner und begeistert uns direkt. Wir nächtigen circa 30 Kilometer weiter südlich direkt am Strand von Montenegro auf einem verlassenen Campingplatz. Ein gelungener Transit-Tag in Montenegro würde ich sagen! Am Tag darauf nehmen wir kleinere Bergstraßen auf dem Weg zur nächsten Grenze. Wir verlassen Montenegro, denn das wilde Albanien, von dem wir schon so viel gehört haben, erwartet uns. Wir wissen jetzt schon, dass wir dem Balkan irgendwann noch einmal mehr Zeit einräumen müssen. Dieses Mal fokussiert sich unsere Reise aber mehr Zeit auf die Länder Georgien, Armenien und Türkei verbringen bevor wir spätestens am 14.06. in den Iran einreisen werden.

