Die letzte Testfahrt oder auch Generalprobe vor unserer Weltreise im April soll über die Alpen nach Ligurien ans Meer führen. Claudia möchte gerne die Zehen in das warme Mittelmeerwasser strecken und ich möchte ein wenig mit dem Landy durch die Alpen düsen. Wir möchten testen was wir noch ändern müssen am Land Rover um darin gut leben zu können. Immerhin möchten wir drei Jahre in unserem Calimero schlafen, kochen und leben.
Der Plan
Am Anreisetag peilen wir den großen Sankt Bernhard Pass als erstes Ziel an. Dieser führt vom Wallis in der Schweiz in das italienische Aosta Tal und dort kommen die bekannten Bernhadiner her. Auf dem Weg dorthin stoppen wir kurz am Rheinfall und bestaunen den tosenden Absturz des Rheins. Gemütlich, immer an die Geschwindigkeitsbegrenzung der Schweizer haltend, fahren wir in Richtung Süden.
Rheinfall in Schaffhausen
Vorbei am Genfer See, biegen wir nach einigen Kilometern rechts ab und freuen uns auf die Passstraßen, die nun direkt vor uns liegen. Der Weg führt durch einen Tunnel … und plötzlich werde ich nervös. Die Ladekontrolleuchte leuchtet. Schnell bitte ich Claudia die Vebraucher abzuschalten und den Spannungsmesser einzustecken. Dieser zeigt an, dass wir nur circa 12V Spannung haben. Direkt nach dem Tunnel fahren wir ab und ich mache mir erst einmal Gedanken was das sein könnte.
Das war es mit dem Plan!
Der Verdacht liegt nahe, dass die Lichtmaschine kaputt ist. Ein Blick ins Werkstatthandbuch bestätigt meinen Verdacht. Um Sicherzugehen, rufe ich meinen Opa an. Er ist Land Rover Experte und bestätigt mir ebenfalls, dass das die Lichtmaschine sein wird. Wir überprüfen die Kabel der Lichtmaschine, allerdings bleibt die Spannung zu gering.
Erste Diagnose in Martigny
Natürlich ist es Samstagnachmittag 15:00 Uhr, jetzt finden wir keine Werkstatt mehr, die sich dem Problem annehmen kann. Da wir direkt neben einem Renault Autohaus halten, frage ich, wo die nächste Land Rover Werkstatt ist. Diese sei in Sion, nur 25 Kilometer entfernt. Aber man muss sich keine Hoffnung machen, dass man dort noch jemanden erreicht. Der nette Herr am Tresen zeigt mir aber dafür den Weg zum nächsten Campingplatz. Nun sind wir also in Martigny im Wallis gestrandet. Ehrlich gesagt, es hätte schlimmer kommen können!
Claudia und Ich in Martigny auf dem CampingplatzDutch Oven Porn – Chili Con CarneSo sieht Zufriedenheit aus
Auf dem Campingplatz geht die Diagnose weiter. Da ich ADAC PLUS Mitglied bin, lasse ich einen Experten antanzen, der uns sagt, dass wir weiterfahren können, solange die Spannung nicht unter 11,5 Volt sinkt. Auf Facebook hole ich mir weitere Tipps und überprüfe ob die Kohlen des Generatorreglers auch nach rutschen. Leider stelle ich schnell fest, dass auch dieses eher günstige Teil nicht der Auslöser ist.
Der Generator Regler sieht in Ordnung aus – die Kohlen werden noch eine Weile halten!
Damit steht fest, dass wir am Sonntag nach Sion fahren um dann am Montag früh direkt in die Werkstatt zu fahren. Anstatt dem Land Rover Autohaus wählen wir den Bosch Car Service in der Stadt, in der Hoffnung hier etwas günstigeren Service zu bekommen.
Ein Sonntag auf dem Campingplatz in Sion
Auch in Sion finden wir einen netten Campingplatz und gönnen uns erneut leckerstes Essen aus dem Dutch Oven, es ist ja immerhin Sonntag.
Unser Plätzchen in Sion – zwischen den Dauercampern. Unser Calimero gefällt den Schweizern, sie beglückwünschen uns für das tolle Gefährt
Dutch Oven Porn die zweite! Schichtfleisch mit Kartoffeln und Paprika! *Nomnomnom*
Montag – Werkstattbesuch
In der Werkstatt in Sion werden wir zum Frühstücken geschickt, während der Mechaniker eine weitere Diagnose macht. Auch dieser nette Herr kommt zu dem Schluss (wie wir ihm versichert haben), dass die Lichtmaschine hin ist. Sie können unser Auto heute noch reparieren, solange die richtige Lichtmaschine aufzufinden ist.
Bosch Car Service in Sion
Hier kommen wir noch einmal ins Gespräch. Ich hätte gerne eine 100 Ampere Lichtmaschine verbaut, wenn man das schon einmal macht. Allerdings kostet diese hier wohl 1.200 Franken. Damit ist die stärkere Lichtmaschine Geschichte. Ich sage ihnen, dass ich dann die 65 Ampere Lichtmaschine nehmen würde, wie sie im Land Rover 300 TDI normal sei. Der Mechaniker antwortet verdutzt, dass er eigentlich nur eine 45 Ampere Lichtmaschine für den Land Rover hat. Er müsse die aktuelle ausbauen um sicherzugehen, dass er den richtigen Ersatz findet. Mein Bemühen ihm die korrekten Teilenummern zu nennen, wird nicht besonders ernst genommen.
Da wird die Lichtmaschine ausgebaut
Um 11 Uhr meint die Mitarbeiterin der Werkstatt, dass die Teile schon längst hätten da sein sollen. Man hat auf Verdacht eine Lichtmaschine bestellt, da auf der ausgebauten keine Teilenummer stand. Mein Versuch etwas von meinem Wissen zu teilen, wird nicht angenommen. So packen wir unsere Wertsachen ein und marschieren in die Stadt um etwas von Sion zu sehen zu bekommen.
Schloss Tourbillon hinter einer KapelleBasilika von Valeria
Das Ergebnis
Gegen vier Uhr sitzen wir wieder in der Werkstatt, es hat sich nicht viel getan. Der Mann an der Rezeption, erzählt auf französisch etwas von „maintenant“. Das heißt „jetzt“. Ein Blick in die Werkstatt verrät, dass gerade die Lichtmaschine eingebaut wird. Der Mechaniker sagt mir, dass das die vierte Lichtmaschine ist und diese nun passt. Ob diese nun 65 Ampere hat, bekomme ich nicht sofort heraus. Nachdem eingebaut wurde versichert mir der Herr an der Rezeption, dass es sogar fünf Lichtmaschinen waren und nun eine 65 Ampere Lichtmaschine gefunden wurde, die auch passt. Wir sind gespannt. Noch eine Nacht im Wallis und dann geht es weiter nach Italien!
Testfahrt gescheitert?
Ist damit unsere Testfahrt gescheitert? Im Gegenteil. Wir haben unsere Nerven behalten, alles mit Entspannung genommen und konnten zwei schöne Zusatztage im Wallis verbringen, wo wir sonst nur durchgefahren wären. Das bedeutet natürlich, dass die Testfahrt bedeutend teurer geworden ist als zunächst geplant. 500 Schweizer Franken für den Einbau der neuen Lichtmaschine, 40 Franken in Martigny für den Notfall Campingplatz und 22 weitere Franken für den Campingplatz in Sion waren so nicht geplant.
Außerdem konnten wir hier die Annehmlichkeiten eines ADACs, des Internets und auch des Heimanrufs nutzen. Werden wir dies auch unterwegs haben? Nicht zwingend, aber wir werden uns auch in anderen Ländern zu helfen wissen. Wir konnten bereits in der Schweiz Sprachbarrieren testen. Französisch fällt mir bekannterweise immer noch nicht leicht.
Alles in Ruhe lösen
Im Endeffekt werden wir immer wieder improvisieren müssen und wir haben gezeigt, dass wir dies mit dem notwendigen Nervengerüst können. Wie Walter von 4×4 Adventure sagt:
„Du musst ruhig bleiben. Es ist immer alles lösbar und man kann das immer in Ruhe lösen.“
Also Schwamm drüber und weiter geht es, das Meer wartet. Mal sehen wie weit wir diesmal kommen!
Wir sind Claudia und Bernd und fahren seit dem 27.03.2017 mit einem 20 Jahre alten Land Rover um die Welt. Mit unserem Abenteuer Weltreise erfüllen wir unseren Traum. Hierfür haben wir jahrelang geplant, gespart und uns vorbereitet. Wir machen uns ein eigenes Bild von der Welt, fahren durch unglaubliche Landschaften, erleben Kultur und Mensch vor Ort und sind frei. Wir haben für die Erfüllung unseres Traums unsere Jobs und unsere Wohnung in Deutschland aufgegeben. Nun können wir zeitlich uneingeschränkt das Abenteuer unseres Lebens zu erleben.
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Hoi susamen
Wenn Ihr etwas in die Schweiz braucht, bitte melden. Ich bin Mech. und wir haben Autowerkstatt.Ich finde toll was Ihr vor hat
Indi