Usbekistan ist das Herz der Seidenstraße. Der Wüstenstaat bietet wunderschöne historische Städte, eine heiße Wüste und freundliche Bewohner. Wir sind im August 2017 durch dieses Land gefahren und teilen hier Reiseinformationen für deine Usbekistan Reisevorbereitung.
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Visa, Ein & Ausreise
UPDATE: Seit Juli 2018 gibt es für 20 US Dollar die Möglichkeit ein Single-Entry E-Visa für 30 Tage in einem 90-Tages Zeitraum online zu beantragen. Hilfreiche Infos dazu findest du hier.
Für die Einreise nach Usbekistan benötigt man als Deutscher Staatsbürger ein Visum. Das bekommt man ohne jegliche Probleme bei einer Botschaft in Deutschland oder auch on the road.
Für das Touristenvisum ist keine Einladung notwendig. Es werden folgende Unterlagen benötigt:
- Reisepass
- Kopien der ersten vier Seiten des Reisepasses
- Ausgefüllter Visaantrag mit Passbild
- Bankbeleg der Zahlung (Ausdruck Onlinebanking Beleg reicht aus)
- Ein Brief an den Botschafter ist immer gern gesehen
Der Visaantrag wird auf der Webseite des Aussenministeriums von Usbekistan ausgefüllt und ausgedruckt.
Die Gebühren liegen bei 60 Euro für 7 Tage, 70 Euro für 15 Tage und 80 Euro für 30 Tage und mehrere Einreisen. Alle Details findet man auf den Seiten der usbekischen Botschaft in Berlin.
Es gibt keine uns bekannten Fallstricke. Wir konnten das Visum bereits acht Monate vor Einreise ohne Probleme beantragen.
Bei der Einreise sollte darauf geachtet werden, welche Medikamente man dabei hat. In Uzbekistan ist vieles verboten. Bei uns wollten sie jedoch keinen detaillierten Blick in die Medikamentenbox werfen. Außerdem sind Drohnen strengstens verboten. Wir kennen einen Fall, bei dem die Drohne des Reisenden an der Grenze komplett zerstört wurde.
Bei der Ausreise wurden wir an verschiedenen Stellen nach den Registrierungspapieren gefragt, die wir in den Hostels bekommen haben.
Wir haben separate Einreise– und Ausreiseberichte geschrieben. Es lohnt sich, diese durchzulesen, bevor man einreist.
Fahren in Usbekistan
Die Straßen in Usbekistan sind katastrophal … meistens! Wir haben den Fehler gemacht, von der Grenze nach Bukhara bei Nacht zu fahren. Riesige Schlaglöcher, unbeleuchtete Menschen, Tiere und Fahrzeuge sind immer wieder auf der Straße anzutreffen. Die Verkehrsteilnehmer fahren keineswegs sichere Fahrzeuge. Man sollte defensiv und achtsam fahren. Immer wieder gibt es Polizei Checkpoints, an denen angehalten werden muss. Manchmal muss man sich registrieren, ein andermal nicht.
An der Grenze werden wir dazu gezwungen eine Autoversicherung abzuschließen, von der nie wieder jemand etwas hören wollte. Die Versicherung für einen Monat (Minimum) hat nach etwas verhandeln 20 US Dollar gekostet.
Außerorts darf theoretisch 100 km/h gefahren werden, innerorts 70 km/h. 100 km/h waren nie zu erreichen, dank der Straßenqualität und innerorts sind wir meist nur 50 km/h gefahren, da zu viele Menschen und Fahrzeuge wilde Dinge auf der Straße machen.
Diesel in Usbekistan
Diesel ist in Usbekistan immer wieder problematisch zu bekommen. Wir haben daher vorgesorgt und in Turkmenistan vollgetankt. Wir haben Geschichten gelesen, dass der Diesel in Kanistern an der Grenze wieder ausgeschüttet wurde. Das war bei uns kein Thema. Die Grenzer haben festgestellt, dass wir Diesel dabei haben und kein Problem damit gehabt. Mit unseren 160 Litern sind wir durchs Land gekommen ohne Tanken zu müssen.
Nach Berichten von anderen Reisenden gibt es derzeit (Stand August/September 2017) Diesel gut zu bekommen. LKW Fahrer wissen im Normalfall am Besten, wo es genau Diesel gibt.
Geld
Auch in diesem Land auf der Seidenstraße gibt es spezielle Regeln für Geld. Das wichtigste ist, auf keinen Fall an der Grenze oder bei einer Bank Geld abzuheben. Auch ist die Nutzung einer Kreditkarte nicht zu empfehlen.
Geld sollte nur auf dem Schwarzmarkt gewechselt werden, der in jeder Stadt zu finden ist. Der Kurs an der Bank lag bei 4400 Usbekischen Som für 1 US Dollar. An der Grenze haben wir leider für 5500 Som getauscht. In Bukhara und Samarkand gab es dann 8200 Som für 1 Dollar. Andere Reisende berichten Ende August von nur noch 7400 Som pro Dollar. Falls zwingend Bargeld benötigt wird, sollte man an der Grenze nur einen kleinen Betrag wechseln.
Bringe auf jeden Fall genug Dollars oder Euro mit. Hostels und Hotels nehmen meist nur US Dollar oder Euro an.
Info am Rande: Das Wechseln auf dem Schwarzmarkt ist illegal. Dennoch wird es öffentlich auf der Straße betrieben. Wir haben im Hostel gefragt, wo man sicher wechseln kann und konnten in Bukhara sogar im Hostel (Rumi Hostel in Bukhara) für einen guten Kurs wechseln.
Trinkwasser
Da Usbekistan zum größten Teil auch in einer Senke liegt, ist es schwerer an sauberes Trinkwasser zu kommen. Wir sind mit dem Vorrat aus dem Iran auch durch Usbekistan gefahren. Generell ist das Leitungswasser in Usbekistan nicht zu empfehlen. Wenn dennoch Leitungswasser oder Brunnenwasser getankt wird, empfehlen wir die Behandlung mit Micropur oder die Nutzung eines Wasserfilters. Flaschenwasser ist sehr günstig zu bekommen. Auch wenn wir das generell ablehnen, haben wir in den Hostels in Usbekistan Wasser in der Flasche gekauft.
Internet
In den Hostels gibt es WIFI, aber die Verbindungsqualität ist nicht die Beste. Wir haben keine besorgt, befreundete Radfahrer hatten jedoch ohne Probleme SIM-Karten in den Dörfern bekommen. Wie im Iran und in Turkmenistan sind in Uzbekistan viele Webseiten geblockt, die über einen ordentlichen VPN oder Proxy umgangen werden können. Den genauen Preis kennen wir nicht, Internet soll aber sehr günstig sein ( 5 – 10 US Dollar).
Beeline Offices in Uzbekistan:
Bukhara: 39.773279, 64.431063
Tashkent: 41.308375, 69.277736
Qarshi: 38.848781, 65.788603
Samarkand: 39.663543, 66.937511
Nukus: 42.465580, 59.619278
Ucell Offices in Uzbekistan:
Bukhara: 39.771554, 64.430868
Tashkent: 41.339931, 69.286854
Qarshi: 38.846119, 65.791883
Einkaufen
Durch den Kurs sind Lebensmittel sehr günstig in Uzbekistan. Etwas größere Supermärkte haben wir in Samarkand gefunden. Bier wird nicht in jedem Supermarkt verkauft, aber wer nach „Pivot“ frägt, bekommt meistens Hilfe. Viele „lokale“ Souvenirs sind in China gefertigt, lasst euch nicht von den Händlern über den Tisch ziehen.
Übernachtung & Registrierung
Laut unserem Wissensstand muss man sich spätestens jede dritte Nacht in einem Hotel oder Hostel registrieren lassen. Als Beweis bekommt man einen kleinen Registrierungszettel, den man nicht verlieren sollte. Uns hat man gesagt, dass den Grenzern diese Zettel egal sind. Wir wurden jedoch mehrfach danach gefragt. Sie wurden jedoch nicht detailliert betrachtet.
Die Registrierungen werden nicht nur an den Grenzen, sondern auch unter Umständen (wie bei uns) bei Polizei Checkpoints kontrolliert.
In Bukhara konnten wir vor dem Rumi Hostel campen und haben für 5 Dollar pro Nacht ein großartiges Frühstück, mittelmäßiges WLAN und Zugang zu Strom, Duschen und Toiletten bekommen. Die Registrierung ist ebenfalls inkludiert.
In Samarkand haben wir einen ähnlichen Service nur mit sehr schlechten Sanitäranlagen in
Bahodir Bed & Breakfast für 15 Euro die Nacht bekommen. Hier empfehlen wir ein Doppelzimmer mit eigenem Bad für circa 22 Euro pro Nacht.
Wild stehen ist außerhalb der Städte kein Problem. Die Route von Bukhara bis nach Samarkand war jedoch stark bewohnt, dort war es schwierig etwas zu finden. Südöstlich von Samarkand war das finden der Stellplätze wieder sehr einfach. Schau doch hier, wie wir unsere Stellplätze finden.
Sicherheit
Wir haben uns zu keiner Sekunde unsicher in Uzbekistan gefühlt. Wir haben hin und wieder Besuch beim wild campen bekommen. Die Schäfer waren aber nur interessiert und wollten einen Blick ins Auto werfen.
Es gibt intensive Sicherheitskontrollen an mehreren Polizeicheckpoints im Land. Speziell im Fergana Tal muss man mit erhöhten Sicherheitskontrollen rechnen. Im Fergana Tal ist eine Registrierung übrigens jede Nacht Pflicht.
Highlights in Usbekistan
Zur Reiseplanung und Inspiration findest du hier ein paar Highlights von Usbekistan. Es gibt natürlich weit mehr zu sehen. Wir empfehlen einen ordentlichen Reiseführer, wenn man die Kultur und die Architektur verstehen möchte.
Bukhara
Diese Stadt hat uns am meisten umgehauen. Die malerische Innenstadt ist nicht umsonst UNESCO Weltkulturerbe. Für diesen Kracher, waren hier gar nicht so viele Touristen unterwegs. Speziell den Sonnenuntergang sollte man im Zentrum der Stadt verbringen.
Chiwa , Khiva oder Xiva
In Chiwa kann man sich in die alten Zeiten zurückversetzen und die vielen Baudenkmäler genießen. Der Tourismus wird hier nochmals kleiner geschrieben als in Bukhara.
Samarkand
Samarkand ist vermutlich die bekannteste Seidenstraßen-Stadt in Usbekistan. Der Registan Platz ist eine Wucht und sollte auf jeden Fall besichtigt werden.
Abstecher zum Schiffsfriedhof

Reiseliteratur für Usbekistan
Reiseliteratur, die uns begeistert, uns hilft und auch dir bei deiner detaillierten Planung helfen kann findest du hier:
Sowjetistan
Das Buch der Reisejournalistin Erika Fatland ist ein Must-Read, wenn man die Stans bereisen möchte. Sie zeigt das differenzierte Bild der fünf postsowjetischen Staaten Turkmenistan, Kasachstan, Kirgisistan, Tadschikistan und Usbekistan. Da man in den Medien sehr selten über diesen Bereich der Welt hört, gibt dieses Buch einen großartigen Überblick über Kultur, Architektur und Natur. Mehr bei Amazon.
Reiseführer – Deutsch
Der Reiseführer vom Trescher Verlag liefert alles Notwendige für die Besichtigung Seidenstraßen-Städte in Usbekistan. Mehr bei Amazon.
Reiseführer – Englisch
Falls du mit Englischen Reiseführern kein Problem hast, schau dir auf jeden Fall den Central Asia Guide von Lonely Planet an. In einem Reiseführer sind Turkmenistan, Uzbekistan, Tadschikistan, Kirgisistan und Kasachstan enthalten. Er mag nicht so detailliert sein wie ein spezifischer Reiseführer eines der Länder, wir fanden ihn jedoch klasse.
Landkarten für Usbekistan
Diese Reiseinformationen basieren auf unseren persönlichen Erfahrungen im August 2017, angereichert mit Informationen von offiziellen Webseiten, wie dem Auswärtigen Amt und dem Austausch mit anderen Reisenden.
Da die Erstellung dieser Guides sehr viel Zeit beansprucht, freuen wir uns, wenn du über die Links in diesem Beitrag deinen Reiseliteratur für Usbekistan bestellst. Wir bekommen eine kleine Provision und du bezahlst keinen Cent mehr.
Hallo Bernd,
wie viel Trinkwasser hattet ihr für die Durchreise gebunkert? Und nutzt ihr auch einen Wasserfilter oder nur Mikropur zur Entkeimung?
Viel Spaß auf der weitreren Reise!
Klaus
Hallo Klaus,
für circa zwei Wochen durch Turkmenistan und Usbekistan hatten wir um die 70 Liter Trinkwasser. Falls wir nachfüllen müssen und die Qualität bedenklich ist, haben wir einen Katadyn Kombi Wasserfilter und Micropur (flüssig) dabei. So haben wir zum Beispiel unser Trinkwasser in Dushanbe im Hostel aufgefüllt und brav gefiltert.
Viele Grüße aus Kirgisistan,
Bernd